Archiv der Kategorie: Blog

Bewegungstraining mit technischer Unterstützung

Bereits zum 3. Mal kam Katja Trillitzsch zu uns nach Hagenhausen um einige Mitglieder im Bewegungstraining nach Eckard Meyners wieder fit zu machen. Den kleinen Bericht über die Veranstaltung gibt es hier im heutigen Blogeintrag.
Dieses Mal gab es auch einen besonderen Wunsch, den wir erfüllen wollten: Die Reitstunde mit samt seinen Fortschritten und Veränderungen sollte gefilmt werden. Dies ist eine tolle Idee um sich endlich mal selbst „von unten“ zu sehen.

Festgehalten auf Video!
Festgehalten auf Video!

Begonnen wurde von Katja mit einem einführenden Interview: Wo liegen die Probleme des Reiters oder sogar beim Pferd-Reiter-Duo. Das wurde anschließend auch in allen drei Grundgangarten „vorgeführt“ – immer mit der Kamera auf die Problemzonen gerichtet. Schnell landeten die Reiter dann auch auf den blauen Übungsmatten, wo sich wieder richtig ausgetobt wurde. Unsere Trainerin hatte zahlreiche Übungen parat. Auch die Pferde dienten in vielen Fällen als Übungsobjekt 😉 Augen kreisten, Bälle fanden ihr neues Zuhause unter den Achseln und die Schultern mussten auch mal wieder gelockert werden.

Zurück auf dem Pferd hat jeder Teilnehmer und auch die Zuschauer eine gewaltige Veränderung bemerkt. Die große Schwierigkeit – auch das kennen wir bereits aus den letzten Kursen: das in Worte zu fassen, was sich verändert hat. So kamen des öfteren Antworten wie: „hmm, es ist anders, ja, kann aber nicht sagen was oder ups was ist das…“

Die Kamera hat alles festgehalten und somit kann jeder sehen, was er nicht erklären konnte. Alle Teilnehmer waren sich einig: „Wir sind begeistert!“ Auf dem Plan steht auf jeden Fall noch ein Treffen für die Filmbesprechung an. Zusätzlich wurde eine monatliche Gymnastikstunde fest nach den Prinzipien von Eckart Meyners angesetzt. Wir halten Euch über alles rund ums Bewegungstraining natürlich auf dem Laufenden!

Im nächsten Blogeintrag werde ich Euch wieder ein neues spannendes Thema präsentierten – seid gespannt 😉 Bis dahin!

Schäferstündchen für die Pferde

gähnDas Fluchttier Pferd weist einen deutlich kürzeren Schlaf auf, als z. B. wir Menschen. Doch nichtsdestotrotz brauchen auch sie regelmäßige und wiederkehrende Regenerationsphasen. Im heutigen Blogeintrag soll der Schlaf unserer Liebsten genauer unter die Lupe genommen werden.

Die Wissenschaft des Schlafens

Lange Zeit konnte das Schlafverhalten unserer Pferde nur durch Beobachtung, d. h. Videoaufnahmen gedeutet werden. Doch Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians Universität konnten den sog. Polysomnographen auch für Pferde einführen. Der Polysomnograph ist ein vielseitiges Gerät, welches in der Schlafdiagnostik eingesetzt wird. Er verfügt über ein EKG, zur Aufzeichnung der Herzfrequenz, ein EEG, zur Aufzeichnung der Hirnströme, sowie einige weitere diagnostische Möglichkeiten. Das Äquivalent fürs Pferd ist selbstverständlich größer, robuster und  tragbar. So ist es möglich auch ein equines Schlafprofil zu erstellen um damit einige Fragen zu beantworten: Schäferstündchen für die Pferde weiterlesen

Halsring Reiten – Vertrauen und Miteinander schaffen

Ohne Sattel mit Halsring über dem Sprung - in den Anfängen noch mit Trense
Ohne Sattel mit Halsring über dem Sprung – in den Anfängen noch mit Trense

Eine Einheit mit dem Pferd zu bilden, vollstes gegenseitiges Vertrauen aufbauen und miteinander Abenteuer erleben. Träume, von denen jeder Reiter schwärmt und diese bewundert. Der Weg dahin ist oft steinig, manch einer mag solche Gefühle noch nie erlebt haben, oder vielleicht nie erfahren. Doch, zum Glück wollen immer noch viele Menschen diesen Weg gehen – den Pferd als Partner gewinnen und nicht nur als Sportgerät oder Schleifenpony. Möglichkeiten gibt es viele,  eine solche Einheit zu schaffen. Eine besondere, um die es auch im heutigen Blogeintrag gehen soll ist der Halsreif. Was hat es  mit diesem ominösen, festem „Strick“ um den Hals nur auf sich? Wie durch Zauberhand bewegen sich die Pferde in verschiedensten Vorführungen. Doch die Frage, ob „ich“, der Reiter von nebenan, das auch kann – das will ich Euch heute versuchen zu beantworten.

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Pferdekrankheiten: Equines Cushing Syndrom

Ein an Cushing erkranktes Pferd. Hier deutlich am Fell erkennbar. (c) Abujoy
Ein an Cushing erkranktes Pferd. Hier deutlich am Fell erkennbar. (c) Abujoy

Pferdekrankheiten sind immer ein großes Thema. Es geht um unsere Liebsten.  Besonders, sollten wir informiert sein, wenn es sich um eine so zahlreich auftretende Krankheit handelt, wie diese. In einem der letzten Blogartikel habe ich Euch bereits die fünf häufigsten Pferdekrankheiten vorgestellt. Auf Platz 4 landete das Equine Cushing Syndrom kurz ECS und genau das möchte ich Euch heute noch einmal näher beleuchten.

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Vom Sitzen – Balimo, Swopper und Co.

Der heutige Blogartikel wurde inspiriert durch den Vortrag von Physio Görz letzte Woche, besonders durch einige Fragen rund ums Sitzen aus dem Publikum. Das leidliche Problem des 8 Stunden Bürojobs ist vielen von uns bekannt – was leidet ist unser Rückgrat und so ziemlich alles was daran befestigt ist. Zum Glück hat sich die Industrie mittlerweile einiges einfallen lassen um dem starren Sitzen/Lümmeln auf herkömmlichen Bürostühlen ein Ende zu setzen. Weil diese allerdings nicht die Wohlfahrt ist, kosten diese Alternativen oft bis zu mehreren hundert Euro. Ich möchte Euch heute einige dieser Sitzmöbel vorstellen, Vorteile (Versprechungen) und Nachteile aufzeigen, sowie an geeigneter Stelle meine eigene Meinung bzw. Erfahrung mit diesen einbringen.

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Bericht Pferderücken vs. Reiterrücken

Der heutige Blogeintrag ist auch gleichzeitig der Bericht für die tolle Veranstaltung am letzten Sonntag – es ging/geht um unseren Rücken!

20160605_7D_IMG_7998_kGenauer gesagt, hatten wir Brigitte Görz von Physio Görz bei uns zu Gast. In der urigen Partyscheune der Reitanlage Schwab durften wir es uns aber nicht allzu gemütlich machen. Denn wer sich mit unserem und dem Körper unserer Pferde beschäftigen will – der muss mobil sein 😉 Bericht Pferderücken vs. Reiterrücken weiterlesen

Moppel du – wenn Pferde zu dick sind

Essen ist wichtig. Da sind wir uns einig. Wir Menschen nehmen die Sache mit der Ernährung sogar immer ernster [1]. Es soll gesund sein. Wenn Fleisch, dann nicht so viel. Viel Obst und Gemüse, klar. Doch machen wir Reiter uns auch Gedanken über die

Egal ob jung oder alt - auf das Gewicht sollte geachtet werden
Egal ob jung oder alt – auf das Gewicht sollte geachtet werden

„Ernährung“ unserer Vierbeiner? Ich würde sagen: ja. Sind wir ehrlich – in welchem Schrank stehen keine Zusatzfuttermittelchen – von Mineralfutter über Muskelaufbaupräparate bis hin zu verschiedenen Ölen. Weiterhin stehen auch große Tonnen prall gefüllt mit verschiedenen Müsli- und Mashsorten herum. Auch wenn wir es sicherlich nur gut meinen – oft stehen die Folgen dann als kugelrunde „Fässer“ in den Boxen deutscher Ställe.

 

Im heutigen Blogartikel möchte ich Euch (mitten in der Weidesaison) über die Gefahren, Hintergründe und Möglichkeiten dicker Pferde informieren.

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In Zahlen – Wir Reiter und Pferdebesitzer

Wir Reiter sind ganz anders als ihr Menschen  – doch wer sind wir? Klar, wir kennen uns und einige aus unserem Stall ganz gut – aber so aufs „Ganze“ gesehen? Forscher von der Georg-August-Universität aus Göttingen haben sich eben diese Frage gestellt [1] und die Antworten würde ich Euch gerne im heutigen Blog zeigen.

Vorurteil Frauendomäne – wahr?
Männer und Frauen, die häufig reiten.
Männer und Frauen, die häufig reiten.

Dem Reitsport wird oft nachgesagt, dass dieser eine reine Frauendomäne sei. Tatsächlich lässt sich dieses Vorurteil mit den Daten der Göttinger Wissenschaftler bestätigen. 78% der (deutschen) Reiter sind Frauen! Bei den Zahlen der Pferdebesitzer überwiegt der Frauenanteil ebenfalls deutlich. Nur 36% der Pferdebesitzer sind männlich. Vergleicht man diese Daten mit den Ranglisten der besten deutschen Reiter [2] ist das Ergebnis aber doch recht verteilt. Die Dressur ist die einzige „frauendominierte“ Sparte. Nur 2 Männer befinden sich hier unter den Top 10. Die Vielseitigkeit ist mit einem Anteil von 4 Frauen und 6 Männern ziemlich ausgeglichen. Im Springen findet man hingegen eine deutliche Männerdomäne. Gerade einmal eine Frau befindet sich unter den besten 10 – und das genau auf Platz 10: Janne-Friederike Meyer.

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Die 5 häufigsten Pferdekrankheiten

Im heutigen Blogeintrag möchte ich Euch die 5 häufigsten Pferdekrankheiten vorstellen. Ihr werdet hier sowohl die Aufstellung, als auch eine kleine Beschreibung zum jeweiligen Krankheitsbild finden. In den nächsten Blog Einträgen zum Thema „Pferdekrankheiten“ werde auf ich die einzelnen Krankheitsbilder für Euch noch einmal detailliert eingehen.

Gleich zu Beginn möchte ich hervorheben, dass es sich hierbei nicht um kleinere Schrammen handelt, sondern um Krankheiten, die von einem Tierarzt behandelt werden mussten.

Die Daten stammen von einer Pferdekrankenversicherung aus Großbritannien, die über 1 Mio Pferde versichert hat [1]. Deutsche Pferdekrankenversicherungen gaben auch auf Nachfrage leider keine Daten preis. Die Quellenangaben für weitere Informationen befinden sich wieder am Ende des Textes.

Welche Krankheiten sind die Häufigsten?
Abbildung verändert aus [1]
Abbildung verändert aus [1].
  1. Arthrose (Achtung, hier gibt es Übersetzungsprobleme: Arthritis auf Englisch meint nicht die Arthritis (Gelenksentzündung) auf Deutsch!)
  2. Kolik
  3. Hufrehe
  4. Equines Cushing Syndrom
  5. Fesselträgerentzündung

 

Arthrose

Die List der Top 5 der häufigsten Pferdekrankheiten, die eine Tierarzt-Behandlung nach sich ziehen, führt an: die Arthrose, oder zu deutsch ein Gelenkverschleiß, der über das „normale“ Maß hinaus geht. Bekannt ist diese Erkrankung besonders, weil es auch den Menschen betrifft. Die verschiedenen Stadien der Krankheit reichen von einer Ausdünnung der Knorpelschicht (gesunder Knorpel: elastisches, biegestabiles Gewebe)bis hin zu massiven Veränderung der Knochen [3]. Die Hauptursache für den starken Gelenkverschleiß bei Pferden sind Fehlstellungen der Gliedmaßen, die manchmal auch durch fehlerhafte Hufbearbeitung entstehen. Ursachen können auch Verletzungen oder Traumata, Übergewicht, falsche Haltung und Fütterung sein. [2] Die Symptome äußern sich oft erst mit fortgeschrittenen Verschleißerscheinungen. Die Pferdebeine werden „steif“, und die Pferde lahmen zu Anfang oder nach stärkerer Belastung. Eine „Heilung“ gibt es nicht. Das betroffene Gelenk verschleißt, genau wie beim Menschen mit den Jahren immer weiter. Durch gezielte, nährstoffreiche Fütterung kann das Fortschreiten verlangsamt werden. Besonders wichtig ist die stetige Bewegung. Dies hält den Blutkreislauf in Schwung, der wiederum die Gelenke mit wichtigen Nährstoffen versorgen kann.

 

Kolik

Auf Platz 2 landet die Kolik. Der Begriff Kolik beschreibt zunächst sehr unspezifisch Schmerzen im Bauchraum, besonders auf Grund von Fehlfunktionen im Magen- und Darmtrakt des Pferdes [4]. Die typischen Symptome, die sicher jeder Pferdemensch schon einmal sehen musste, sind unruhige Pferde, die scharren, flehmen oder sich an den Bauch schlagen. Bei noch stärkeren Schmerzen kann es zu stoß-artigem Atem und Schweißausbrüchen kommen. Auch das charakteristische „hinlegen-wollen“ ist ein deutliches Erkennungsmerkmal. Die Ursachen sind zahlreich. Die häufigste Ursache ist ein Verschluss des Darms, welches beispielsweise durch nicht ausreichend verdautes Futter herbeigeführt werden kann. Auch Verschlingungen, Verlagerung oder Einklemmungen können mögliche Ursachen sein. Besonders bei nervösen Pferden kann es zu sog. Stresskoliken (z. B. bei längeren Transporten) kommen. [5] Sollten Symptome auftreten gilt es sofort den Tierarzt zu rufen. Nur dieser kann sicher bestimmen, welche Ursache dem „Bauchweh“ des Pferdes zu Grunde liegt – und dementsprechend handeln und weitere Schritte einleiten.

 

Hufrehe

Abbildung aus [6].
Abbildung aus [6].
Die Hufrehe ist nach der englischen Quelle die dritt-häufigste Pferdekrankheit. Für jeden Pferdeliebhaber ist diese Krankheit ein gefürchteter Schreck. Diese Entzündung führt dazu, dass sich die Hufkapsel von der Lederhaut ablöst und in Extremfällen zum sog. „Ausschuhen“ führen kann.  Pferde, die an Rehe leiden, findet man oft in typischen Entlastungspositionen, wie auch auf dem Bild rechts zu sehen ist. Zusätzlich sind sie unruhig, haben erhöhte PAT-Werte (Puls, Atmung, Temperatur) und Fressen nicht. Das Lahmen ist oft hochgradig.  Die Hauptursache für Rehe ist die Gabe von zu viel energiereichen Futters. [6] Weitere Ursachen gibt es bei dieser Krankheit viele. Man spricht von Vergiftungsrehe, Belastungsrehe, oder auch von Geburtsrehe. Die Rehe ist ein absoluter Notfall und bedarf sofortige tierärztliche Behandlung.

 

Equines Cushing Syndrom

Das Equine Cushing Syndrom, oder kurz auch nur Cushing Syndrom beschreibt eine Hormonstörung des Stresshormons Cortisol. Diese wird durch eine Überfunktion der Nebennierenrinde ausgelöst, welche wiederum einem Tumor zu Grunde liegt (oder beim Pferd häufiger durch eine altersbedingte Erscheinung). In Deutschland findet man die Krankheit im Vergleich zu Großbritannien seltener. Die Symptome sind breit gestreut und werden oft als Alterserscheinungen eingestuft. Fell verändert sich, das Pferd wird sehr anfällig gegenüber sämtlichen Krankheiten, Muskeln bilden sich zurück, die Pferde magern ab oder es ist übermäßiger Durst zu beobachten. Eine Heilung gibt es für diese Krankheit nicht. Die Symptome können mit bestimmter Medikation jedoch vermindert werden.  [4, 7]

 

Fesselträgerentzündung

Abbildung aus [6].
Abbildung aus [6].
Der Fesselträger mit seinen komplizierten Sehnenstrukturen ist eine viel belastete Struktur des Pferdes – und das nicht nur beim Springen, wie manch spektakuläres Bild vermuten lässt. Die Pferde zeigen zu Beginn leichte Lahmheiten, oder auch nur Unwilligkeit beim Reiten. Auch wirkt das Pferd oft klemmig, weshalb der erste Schluss der Reiter auf die Problemstelle „Rücken“ fällt. Das Problem wird so oft überritten, weshalb die eigentliche Entzündung immer mehr anwachsen kann. Die betroffene Stelle schwellt daraufhin an (z. B. wie im Bild links zu sehen). Auch stellt sich oft eine Fehl-/Entlastungsstellung ein, wobei die Pferde versuchen den Fesselträger zu entlasten und diesen sehr stark durchbeugen. Therapieansätze gibt es für diese Krankheit zu Mengen. Beste Heilungschancen haben Therapien, bzw. Kombinationen, die die Durchblutung im betroffenen Bereich anregen. So kann die Entzündung durch körpereigene „Helferlein“ abklingen.

 

Dies waren die 5 häufigsten Pferdekrankheiten. Ich hoffe ich konnte Euch hiermit einen guten Überblick liefern. Wie versprochen wird in den nächsten Blogeinträgen zum Thema Pferdekrankheiten dann näher auf die einzelnen Krankheiten eingegangen. Wer Wünsche oder Anregungen für kommende Blogeinträge hat kann diese natürlich gerne an mich senden. Bis dahin wünsche ich noch eine schöne Woche und bis nächsten Mittwoch 🙂


Quellen:

[1] petplanequine.co.uk/top5
[2] https://www.masterhorse.de/expertentipps/arthrose-gelenke/arthrose-beim-pferd
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Arthrose
[4] Hayes, K. E. N. – Pferdekrankheiten Kursbuch – 1997 erschienen in der BLV Verlagsgesellschaft mbH
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Kolik_beim_Pferd
[6] Wintzer, H.-J. – Krankheiten des Pferdes – 1999 erschienen im Georg Thieme Verlag
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Equines_Cushing-Syndrom
[8] St. Georg Ausgabe 7/2015 – Artikel „Fesselträger“

 

Buchrezension-Das Pferd ist dein Spiegel

Im zweiten Teil des Mittwoch-Abend Blogs gibt es eine Buchrezension. Auch wenn es viele Pferdebücher gibt, möchte ich heute Eines vorstellen, welches mich bereits auf den ersten Blick – beim Stöbern im Reitsportgeschäft (wie wir es doch alle lieben?!) besonders angesprochen hat. Der Titel:

„Das Pferd ist dein Spiegel – Besser reiten mit mentalem Training“

von Andreas Mamerow.

„Das Pferd ist dein Spiegel.
Es schmeichelt dir nie.
Es spiegelt dein Temperament.
Es spiegelt auch deine Schwankung.

Ärgere dich nie über dein Pferd;
du könntest dich eben sowohl
über deinen Spiegel ärgern.“

[Rudolf G. Binding]

ECoverin Zitat, wie es so auch im Innenteil zu finden ist, welches das ganze Buch perfekt zusammenfasst. In 6 Kapiteln und insgesamt 191 Seiten hat sich der Autor viel Mühe gegeben die Psyche des Reiters genau unter die Lupe zu nehmen. Kunstvoll, mit schönen Bildern und (zu) vielen Designelementen – die zugegebener Weise auch manchmal ablenken – geht er auf Punkte wie die Motivation des Reiters, mentales Training im Reitsport, der Umgang mit dem Partner Pferd, oder auch wie in den letzten Kapiteln auf die Erfahrung und die benötigte Gelassenheit auf Turnieren ein. Das Buch wurde zwar bereits im Dezember 2010 veröffentlicht, ist aber in keinster Weise veraltet – das Thema ist nach wie vor eine interessante Unterstützung zum eigentlichen Training.

Mentales Training im Reitsport gestaltet sich dabei genauso wie in anderen Sportarten – durch gezieltes und wiederholtes „Sich-Vorstellen“ können Bewegungsabläufe auch ohne die aktive Ausführung trainiert werden. Eine Einführung in das Thema liefert auch Wikipedia.
Die gegebenen Anleitungen sind im Buch detailliert geschildert und gut selbst umzusetzen – auch wenn sie sehr schreibintensiv sind 😉 .

Besonders zugesagt haben mir die ersten Kapitel, weil die Thematik Turniere für mich als mittlerweile reinen Freizeitreiter nicht mehr ganz so wichtig ist. Trotz dessen habe ich mich in mancher Zeile wieder erkannt – wie nervös war/ist man doch immer und wie frustriert wenn es in der Prüfung nicht so geklappt hat wie noch auf dem Abreiteplatz oder zu Hause.
Aus dem zweiten Kapitel möchte ich an dieser Stelle auch einen Satz zitieren:

„Strafe nie dein Pferd, weil du denkst, es will dich absichtlich an der Nase heranführen.“

InnenDieser Satz sagt unglaublich viel über unseren (heutigen?) Umgang mit dem Tier – unserem besten Freund – Pferd aus. Warum schreiben wir unseren Pferden planvolles Denken zu? Wie denken Pferde? Warum vermenschlichen wir sie? Ist daran überhaupt etwas schlechtes? Der Autor versucht diese Fragen ebenfalls zu beantworten. Dies passiert sehr schnell, doch im Gegenzug recht stichhaltig.
Allgemein muss an diesem Buch kritisiert werden, dass einige Themen zu rasch abgearbeitet werden. Man muss ihm aber zugestehen, dass der Autor viele – auch sehr unterschiedliche Themen – versucht anzusprechen und somit einen sehr guten Überblick über das Thema des mentalen Trainings und die Psyche des Reiters bringt. Aber genau das macht dieses Buch aus: ein umfassender, breiter Blick.

Für wen ist dieses Buch geschrieben, oder anders gefragt: wer sollte dieses Buch lesen? Eigentlich jeder – zumindest jeder Reiter der sich weiterentwickeln möchte, der stets versucht die vollkommene Harmonie zwischen Pferd und Reiter zu finden. Das Buch spricht viele Themen an, die beim täglichen Umgang einfach in Vergessenheit geraten.

Wenn ich Euer Interesse geweckt habe, kann das Buch natürlich für 19.80 Euro bei Amazon bestellt werden. Noch besser ist es natürlich das Buch bei seinem lokalen Reitsportgeschäft des Vertrauens zu ordern 🙂 Ich selbst habe es bei Hobby Horse Altdorf erworben.

Ich hoffe Euch hat auch dieser Blogeintrag gefallen 🙂 Ich möchte mich auch an dieser Stelle noch für das positive Feedback zum letzten Artikel über die Druse Erkrankung bedanken. Nächsten Mittwoch gibt es wieder ein nächstes spannendes Thema.