Halsring Reiten – Vertrauen und Miteinander schaffen

Ohne Sattel mit Halsring über dem Sprung - in den Anfängen noch mit Trense
Ohne Sattel mit Halsring über dem Sprung – in den Anfängen noch mit Trense

Eine Einheit mit dem Pferd zu bilden, vollstes gegenseitiges Vertrauen aufbauen und miteinander Abenteuer erleben. Träume, von denen jeder Reiter schwärmt und diese bewundert. Der Weg dahin ist oft steinig, manch einer mag solche Gefühle noch nie erlebt haben, oder vielleicht nie erfahren. Doch, zum Glück wollen immer noch viele Menschen diesen Weg gehen – den Pferd als Partner gewinnen und nicht nur als Sportgerät oder Schleifenpony. Möglichkeiten gibt es viele,  eine solche Einheit zu schaffen. Eine besondere, um die es auch im heutigen Blogeintrag gehen soll ist der Halsreif. Was hat es  mit diesem ominösen, festem „Strick“ um den Hals nur auf sich? Wie durch Zauberhand bewegen sich die Pferde in verschiedensten Vorführungen. Doch die Frage, ob „ich“, der Reiter von nebenan, das auch kann – das will ich Euch heute versuchen zu beantworten.

Warum sollte man mit Halsring reiten?

Das Halsring Reiten, ist nicht nur etwas für Freizeitreiter, auch Dressur- oder Springreiter können von diesem unscheinbaren Ding sehr profitieren. Viel zu oft sieht man auf Turnieren oder im heimischen Stall das Verwenden von zu viel Zügelhilfen. Mit dem Halsreif können wir uns nicht auf diese Hilfen stützen – gar mogeln. Wir müssen uns auf die wichtigen Schenkel- und Gewichtshilfen konzentrieren und werden diese zunehmend verbessern. Wir werden so nicht nur die Hilfen verbessern, sondern werden auch aufmerksamer was mit unserem Körper passiert. Man entwickelt ein besseres Körpergefühl für sich und natürlich auch für das Pferd. Eure Kommunikation wird feinfühliger und das gegenseitige Vertrauen wird anwachsen. Und last-but-not-least: es wird beiden Spaß machen, mal wieder etwas neues kennen zu lernen!

Kann „ich“ das?

Für das Reiten mit Halsreif solltest du kein reiner Reitanfänger sein. Besonders die Gewichts- und Schenkelhilfen sollten schon sehr sicher sein. Auch über ein wenig Vertrauen zu deinem Pferd solltest du bereits verfügen. Aber sonst, kann/sollte diese Methode wirklich jeder Reiter einmal ausprobieren – also seid nicht ängstlich, mit der richtigen Herangehensweise kann auch nichts passieren …

Der erste Versuch

Voller Tatendrang und Spannung soll es ans Werk gehen. Doch der Start sollte zum Schutz für Pferd und Reiter langsam angegangen werden. Dein Pferd ist genau wie du das erste mal in Kontakt mit diesem neuen „Ding“ um den Hals. Was du genau von ihm willst – das muss erst einmal abgeklärt werden 🙂

Für den ersten Versuch ist es daher zu empfehlen Trense und Sattel erst einmal drauf zu lassen. Auch ist eine Reitbahn – am besten Reithalle – mit festen Zäunen oder Umrandungen vorteilhaft. Im Sommer sind die Hallen zum Glück ziemlich leer, so dass eventuelle Schwierigkeiten in der Lenkung keine bösen Folgen nach sich ziehen 😉

Nehmt also den Halsreif und lasst den Zügel hängen. Nun versucht mit dem Halsreif einige Wendungen zu reiten. Seid dabei sensibel, manche Pferde reagieren sehr schnell auf die Hilfen. Für einen großen Linksbogen geht der Reif ebenfalls nach links, so dass er das Pferd am Hals nach rechts „drückt“. Vergesst dabei auch nicht die Schenkel- und Gewichtshilfen – die sollen ja vor allem verbessert werden!

Das erste Mal solltet ihr nur im Schritt unterwegs sein – und auch nur für ein paar Minuten. Ich persönlich habe den Halsreif in den ersten Tagen immer zum Aufwärmen oder zum Abschwitzen verwendet.

Steigerungsmöglichkeiten gibt es für die kommenden Trainings viele. Es kann bis zum Galopp gesteigert werden. Ein großer Vertrauensbeweis wäre auch das Reiten komplett ohne Trense, oder Sattel. Lasst Euch beiden Zeit und fühlt selbst was für Euch am besten ist.

Auf unserer Facebook-Seite habe ich ein Video für Euch gepostet, von einem der ersten Versuche von mir und Fritzy. Wir haben großen Gefallen am Halsringreiten gefunden – Springen sogar damit. Sobald wir aber außerhalb der Halle unterwegs sind tragen wir zur Vorsicht immer eine Trense – das ist auch für die Versicherung nicht ganz unwichtig…

Woher bekomme ich einen Halsring?

Das ist wohl die einfachste Frage von allen. Bei großen Ketten wie Loesdau gibt es einen solchen bereits für ca. 15 Euro. Auch beim Reitsportgeschäft deines Vertrauens wirst du bestimmt fündig werden. Am besten ist man hier aufgehoben bei Läden, die sich eher auf Western- oder Freizeitreiten spezialisiert haben. Auch findet man hier bestimmt das eine oder andere Buch, welches einem bei diesem speziellen Thema behilflich sein kann.