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Druse Erkrankung beim Pferd

Aus aktuellem Anlass – dem wiederholten auftreten der Druse Krankheit in und um Franken – soll das Thema hier – im neuen Blog – verständlich, aber dennoch ausführlich für Euch umrissen werden. Quellen-Angaben für weitere persönliche Recherchen befinden sich am Ende des Textes. Ein besonderer Dank geht an Dr. Klaus Vornberger der Pferdepraxis Speikern für die umfangreiche Fachauskunft.

Druse ist eine hochansteckende, oft schmerzhafte, bakterielle Infektionskrankheit der oberen Atemwege, die in seltenen Fällen bis zum Tod des Tieres führen kann [1].
Alle gesund bleiben!
Eine gesunde Nase – immer schön drauf achten 🙂

Klinisch äußerst sich die Infektion vor allem als eine eitrige Entzündung der Lymphknoten [2].

Lymphknoten sind ein elementarer Bestandteil des Abwehrsystems, denn sie dienen als eine Art Filterstation. Sie enthalten spezielle weiße Blutkörperchen, die fremde Zellen und Moleküle erkennen und darauf eine Immun-/Abwehrantwort auslösen.

Sind die Abwehrkräfte des Pferdes geschwächt kann sich das Bakterium Streptococcus equi subsp. equi in den Lymphknoten einnisten. Dort kommt es zu einem Funktionsverlust durch ein Gemisch aus getrockneter Flüssigkeit, sowie toten Zellen: Eiter[3].

Besonders betroffen von der Druse-Erkrankung sind junge Pferde, auch wenn sie die wohl „fittesten“ Abwehrkräfte besitzen. Ältere Pferde können durch einen bereits erfolgten Kontakt mit dem Bakterium eine sog. Immunität aufbauen – sie entwickelten also spezielle Abwehrkräfte. Diese Immunität kann entweder nach erfolgreich kurierter Krankheit, oder nach Kontakt ohne Erkrankung gebildet werden. Junge Pferde besitzen diesen Schutz nicht. Im Gegensatz dazu kann aber auch bei älteren Pferden eine Erkrankung nicht ausgeschlossen werden. Besonders bei regulärer Einzeltierhaltung besteht besondere Gefahr. Auch der allgemeine Zustand des Immunsystems kann ein Risiko darstellen. [2]

Wie kann ich erkennen ob mein Pferd erkrankt ist?

Bei Druse beträgt die Inkubationszeit, d. h. die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit, bis zu 31 Tage [5]. Erste Anzeichen sind oft überdurchschnittliche Mattheit, gefolgt von Fieber und Symptomen wie grünlich-gelber Nasenausfluss (stark erregerhaltig!!) , Appetitlosigkeit, Husten oder auch die typischen Schwellungen im Kopfbereich (besonders im Bereich des Unterkiefers, fortgeschritten in den Ganaschen). Das Pferd versucht die schmerzhaften Schwellungen oft durch Senken des Kopfes zu entlasten, bzw. auch um eventuelle Atmungsbeschwerden auszugleichen. [4]

Wie wird die Krankheit übertragen?

Leider kann jeder direkte Kontakt von Pferd zu Pferd (v. a. Maul und Nase) zu einer Erkrankung führen. Auch sogenannte Träger stellen oft den Übertragungsweg dar. Träger sind vor allem Pflegepersonal, Tränken und Futtertröge oder Gebisse. [2]

Wie schütze ich mein Pferd?

Das Pferd kann sich vor allem durch seine eigenen Abwehrkräfte schützen. Wie empfindlich ein Pferd gegenüber den Bakterien ist, ist wie bereits oben beschrieben sehr variabel.
Wir, als Besitzer und Reiter sollten sicherstellen, dass unsere Tiere über einen ausreichenden Impfschutz verfügen. Besonders sind hier die Virusinfektionskrankheiten Influenza und Herpes zu nennen, denn Druse tritt häufig als eine sog. „Huckepack-Infektion“ auf [5]. Auch „Erkältungen“ sollten auf Grund geschwächter Abwehrkräfte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Lange Transporte, Pferdeansammlungen und (Über-)Anstrengungen begünstigen zudem die Gefahr einer Erkrankung. [4]

Was muss getan werden, wenn ich vermute, dass ein Pferd erkrankt ist?

Das wichtigste zuerst: sobald auch nur geringster Verdacht besteht, dass ein Pferd an Druse erkrankt sein könnte, sollte dieses umgehend separat – bei Boxenruhe – gestellt werden und sofort ein Tierarzt benachrichtigt werden. Nur dieser kann mit Sicherheit bestätigen, ob es sich um einen Druse-Fall handelt. Die weitere Behandlung, d. h. ob z. B. eine Antibiotika Therapie sinnvoll ist, kann nur dieser korrekt einschätzen. Zu bemerken ist, dass die Antibiotika-Gabe entgegen mancher Quellen nicht die „Lösung für alles“ ist!

Besonders sollte darauf geachtet werden, dass alle Gegenstände mit denen das Pferd in Kontakt getreten ist gründlich gesäubert und wenn möglich desinfiziert werden. Darunter fallen auch Tränken, Tröge oder Boxenwände. Auch die eigenen Hände sind ein „beliebter“ Übertragungsweg. Hier empfehlen sich Einmalhandschuhe. Der infektiöse Keim überlebt im Boxenmilieu noch Tage bis Wochen! [4]

Auch unsere Pferdepfleger stehen für die weitere Pflege in der Pflicht. Am praktikabelsten für diese ist es, zuerst die gesunden Pferde zu versorgen und erst im Anschluss die Erkrankten. Desinfektionsmaßnahmen, sowie Kleidertausch sind anschließend empfehlenswert.

Auch wenn die Krankheit nicht meldepflichtig ist, sollte es im Sinne unserer Pferde selbstverständlich sein, verantwortungsvoll mit dieser Krankheit umzugehen und eventuell auch andere Reiter aus anderen Ställen über das Auftreten zu informieren.

Was für Komplikationen können auftreten?

Manchmal wandert die Infektion von den vorderen Lymphknoten am Unterkiefer weiter in Richtung Ganaschen und Halsbereich (=Druse-Metastasen) [4]. Dort kann es nicht nur zu Luftnot auf Grund einer Verengung der Luftröhre, sondern auch bei „Aufplatzen“ der Eiterblasen zu einer Entleerung in die Luftsäcke der Lunge kommen. Die Folgen sind dabei ähnlich wie bei einer Lungenentzündung durch fremde Substanzen beim Menschen. Bei stark fortgeschrittenem Stadium kann es zudem zu einer sog. Sepsis, einer Blutvergiftung kommen [5]. In wenigen Fällen kommt es zu einer „Besiedelung“ der Druse-Metastasen im restlichen Pferdekörper [2].

Nach Wintzers – Krankheiten des Pferdes liegt die Mortalitätsrate, d. h. Pferde, die auf Grund einer Druse Erkrankung sterben, bei 3%. Werden die Komplikationen mit einberechnet liegt diese Rate bei 8%. Bei diesen Daten muss allerdings hinzugefügt werden, dass diese bereits vor der Jahrhundertwende erhoben wurden. Die durchschnittliche Erkrankungsdauer liegt bei 2-4 Wochen (in schweren Fällen auch länger, besonders eine korrekt durchgeführte  Antibiotika Therapie kann lange andauern) [4].

 

Ich hoffe ich konnte Euch einen guten Überblick über die Druse-Krankheit bei Pferden geben. Alle dargestellten Informationen wurden gewissenhaft aus den angegebenen Quellen gesammelt und zusammengestellt. Bei weiteren Fragen, oder Anregungen kann sich gerne an mich gewendet werden.

Zuletzt auch noch eine kleine Vorankündigung: Nächsten Mittwoch gibt es wieder einen neuen und längeren Eintrag – zusammengefasst im neuen Blog 🙂 Ich freue mich auf zahlreiche Leser.


Quellen:

[1] Hayes, K. E. N. – Pferdekrankheiten Kursbuch – 1997 erschienen in der BLV Verlagsgesellschaft mbH
[2] Klinik für Pferde, Innere Medizin und Reproduktion – Aktuelle Informationen zur DRUSE-Erkrankung beim Pferd – Ludwig Maximilians Universität München
[3] Purves et al. – Biologie – 2011 erschienen im Springer Spektrum Verlag
[4] Wintzer, H.-J. – Krankheiten des Pferdes – 1999 erschienen im Georg Thieme Verlag
[5] Interview mit Dr. Klaus Vornberger – Pferdepraxis Speikern

Dual-Aktivierungskurs

Dual-Aktivierung nach Michael Geitner. (c) http://www.pferde-ausbildung.de/dualaktivierung/
Dual-Aktivierung nach Michael Geitner. (c) http://www.pferde-ausbildung.de/dualaktivierung/

Nach dem großen Erfolg unseres ersten Kurses mit Steffi Civale folgt im August gleich der Nächste: die Dual-Aktivierung steht auf dem Trainingsplan.

Am 23. Oktober machen wir von 9 bis 17 Uhr wieder die Halle – bzw. den Platz (je nach Witterung) unsicher. Gelb und Blau werden unseren Tag bereichern: Begonnen wird der Trainingstag mit einem ein-stündigen theoretischen Unterricht – anschließend folgt wie im ersten Kurs die Praxis.

Die Vorteile der Dualaktvierung nach Michael Geitner hier einmal schnell auf den Punkt gebracht:

  • Verbesserung der Körper Balance
  • Erleichterung der Lastaufnahme auf die Hinterhand, sowie Geraderichten und Losgelassenheit in allen Grundgangarten
  • Förderung von schwungvollen Bewegungen
  • Verbesserung der Verarbeitung von Rechts-Links-Reizen
  • Unterstützung der Kommunikation zwischen Pferd und Reiter
  • Förderung der Konzentrationsfähigkeit

Wir sind gespannt 😉

Die Teilnahme ist auf 12 Pferd/Reiter-Gespanne begrenzt – also schnell anmelden 😉 Die Kurskosten betragen 45 Euro, ein dickes Skript ist da schon mit dabei.

Anmeldungen gehen entweder direkt an Silvia Assmann, oder an webmasterin@rsg-klosterberg.de

Wir wünschen viel Spaß!

Neuigkeiten zum Vortrag Pferderücken-Reiterrücken

Am 5. Juni findet unsere nächste große Veranstaltung stattVolti. Der Vortrag Pferderücken vs. Reiterrücken von Physio Görz (mehr Informationen gibt es hier). Dank unseres Stallbesitzers Charlie Schwab dürfen wir das ganze sogar noch ein bisschen „größer“ gestalten. Als Unterrichtssaal wird uns die urige Partyscheune zur Verfügung gestellt – und das Beste: Für die Verpflegung, d. h. leckeres vom Grill wird ebenfalls vom Hausherren persönlich gesorgt. Dank diesem tollen Angebot können wir unsere Höchst-Grenze für Teilnehmer kräftig nach oben schrauben. Wer also Lust hat auf spannende Pferdethemen mit vielen netten Leuten und zünftiger Verpflegung der meldet sich schnell an!

Bewegungstraining 2016

Impression aus dem letzten Jahr
Impression aus dem letzten Jahr

Teil 1 und 2 unseres Bewegungstraining waren ein voller Erfolg – also selbstverständlich gibt es auch in diesem Jahr eine Wiederholung. Frau Trillitzsch wird uns dann wieder auf den Zahn – bzw. die Knochen fühlen. Stattfinden wird diese Veranstaltung am 2 – 3. Juli. Ein ganzes Wochenende haben wir also Zeit unsere Körper ganz nach Eckard Meyners zu drehen, zu strecken und zu dehnen.

Aber Achtung, trotz des sommerlichen – noch weit entfernten Termins sind die Plätze super schnell weg. Also lieber gleich anmelden 🙂

Eine genaue Ausschreibung, sowie die Anmeldung gibt es gleich dazu.

Wir wünschen schon jetzt viel Spaß!

Wer es nicht abwarten kann, kann sich gerne noch einmal den Bericht vom letzten Jahr durchlesen 😉 Diesen gibt es hier.

Pferderücken-Reiterrücken Vortrag

Das ist aber schief…

Wer schnell war, hat auf unserer Termin-Seite den Vortrag am Sonntag, den 5. Juni von Physio Görz entdeckt. Hier nun auch weitere Informationen. Das Thema des Vortrages lautet: Pferderücken vs. Reiterrücken. Ein Thema, welches definitiv jeden Reiter betrifft.

Begonnen wird um 9 Uhr auf der Reitanlage Schwab – genauer gesagt in der Partyscheune im alten Stall – mit dem Vortrag. Für diesen gilt ein Unkostenbeitrag von 7 Euro. Anschließend gibt es leckeres vom Grill vom Grillmeister Charly, sowie drei mögliche After-Show Programme. Diese werden dann nach Interesse angeboten. Genaue Informationen dazu gibt es hier.

Das Anmeldeformular gibt es natürlich auch noch dazu 😉 Unsere Vereinsmitglieder erhalten selbstverständlich wieder einen Zuschuss für die Teilnahme!

Wir freuen uns auf ein interessanten und lehrreichen Tag!

Für den Ernstfall gewappnet

Am 17. Januar war es dann auch schon soweit. Die erste Veranstaltung der RSG-Klosterberg in diesem Jahr! 26 Pferdefrauen und Männer versammelten sich wissbegierig im gemütlichen Stüberl der Reitanlage Schwab um am 1. Hilfe Kurs am Pferd teilzunehmen.

Unsere Organisatorin Silvia konnte von der Pferdepraxis Beilngries Frau Dr. Kathrin Riemer gewinnen, die gut gelaunt gleich mit einem theoretischen Teil begann. Nach den ersten „Unfall“-Bildern wurde es es im Reiterstübchen still, doch alle hielten sich wacker und man konnte schnell wieder über die lustigen Karikaturen der Präsentation lachen. Mit viel Spaß und Fachwissen erklärte Frau Reimer was in den verschiedensten Situationen zu tun ist.

Aufmerksam, aber doch ein wenig frierend ;)
Aufmerksam, aber doch ein wenig frierend 😉

 

Jederzeit wichtig:  „Ruhe bewahren“ – so manch einem kam das noch vom EH Kurs für Menschen bekannt vor – aber es schadet ja nie sich sowas immer mal wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Doch zurück zum EH Kurs für Pferde – die Themen erstreckten sich über erkennbare Krankheitszeichen, die  vielen Ursachen für eine Kolik, mein Pferd ist komisch, bis hin zu was muss bis zum Eintreffen des Tierarztes alles gemacht werden – haben wir den überhaupt schon angerufen?!

So wird es richtig gemacht!
Fachmännische Demonstration von Frau Dr. Riemer

Besonders hervorgehoben hat Frau Dr. Riemer die Tatsache, dass es im Falle eines Falles für das Pferdeleben enorm wichtig ist, das dieses ohne größere Probleme in den Hänger geht. Das Pferde nicht in den Hänger gehen erlebt sie immer wieder, erzählte die Tierärztin – und das geht in den seltensten Fällen gut aus.

Nach der ganzen Theorie ließen alle sich erstmal das leckere Mittagessen schmecken. Frisch gestärkt ging es zum praktischen Teil, die Verbandslehre. Hier wurden 4 pferdische Patienten gefunden, die ihre „Behandlung“ brav über sich ergehen haben lassen. Schließlich ging es ja um die 1.Hilfe und um eine leckere Belohnung. Jeder Verband wurde fachmännisch von Frau Riemer kontrolliert. Auch das Abhören mit einem Stethoskop wurde erklärt und das so ein Teil in keiner Stallapotheke fehlen darf.

"Ich mach das ja hier freiwillig, aber musste es unbedingt pink sein?"
„Ich mach das ja hier freiwillig, aber musste es unbedingt pink sein?“

Nach insgesamt 4 Stunden war diese interessante und lehrreiche Veranstaltung auch schon wieder rum. Für den Ernstfall sind wir jetzt zwar gerüstet, doch hoffen wir alle, dass dieser nicht eintreffen wird! Also: Auf die Gesundheit unserer Pferde!

 

 

 

 

 

Erste Hilfe für unsere Vierbeiner

Lustige Erinnerungen an den 1.Hilfe Kurs
Lustige Erinnerungen an den 1.Hilfe Kurs

Nach dem erfolgreichen Erste Hilfe Kurs für den Reiter im letzten Jahr, wollen wir uns nun auch unseren – hoffentlich nie – verletzten Vierbeinern widmen. Am 17. Januar 2015 dürfen wir Frau Dr. Kathrin Riemer aus der Pferdeklinik Beilngries begrüßen. Zu Beginn wird es einen Theorie-Teil geben und anschließend wird an braven „Patienten“ auch noch geübt. Mehr könnt Ihr in der Ausschreibung erfahren. Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmer für dieses wichtige Thema und einen tollen Tag!